ILA 2014: Show der Superlative
Die ILA 2014 hat sich als Leistungsschau für alle Geschäftsfelder der Aerospace-Industrie sowie als starker Publikumsmagnet präsentiert. Mit der zweithöchsten Beteiligung in ihrer Geschichte zeigten vom 20. bis 25. Mai 1.203 Aussteller aus 40 Ländern die umfassende Bandbreite ihrer aktuellen High Tech-Produkte und Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Insgesamt 227.000 Fach – und Privatbesucher strömten auf das 250.000 Quadratmeter große Berlin Expo Center Airport. Die Anzahl der Fachbesucher blieb mit 120.000 auf hohem Niveau stabil.
Eröffnet wurde die ILA 2014 von Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie dem Verkehrsminister des Partnerlandes Türkei, Lütfi Elvan. Aus dem Bundeskabinett statteten der Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, sowie der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, der ILA einen Besuch ab. Hochrangige Delegationen aus Deutschland und der ganzen Welt waren Gast der ILA.
Ein besonderer Höhepunkt war der Space Pavillon, der der Fachwelt und dem Publikum den Nutzen der Raumfahrt für die Menschheit anschaulich darstellte. In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Merkel haben die European Space Agency (ESA) und Airbus Defence and Space die ersten Vertragsdokumente unterzeichnet, die die nächste Entwicklungsphase für die Nachfolgeserie der MetOp-Wettersatelliten einläuten.
Die Bundeswehr stellte als wichtiger Einzelaussteller der ILA 2014 ihre Fähigkeiten in einem umfangreichen Auftritt dar. Das International Suppliers Center (ISC) war mit über 1.000 vorangemeldeten Kundengesprächen von Top-Einkäufern eine effiziente Marketingplattform für die gesamte Zulieferindustrie. Auf mehr als 60 Konferenzen tauschten sich im Verlauf der ILA mehrere Tausend Fachleute über aktuelle Entwicklungen in der Luft- und Raumfahrt aus. Segmente und Themen wie UAS (Unmanned Aircraft Systems) oder „Ökoeffizientes Fliegen“ stießen auf großes Interesse. Rund 3.800 Medienvertreter aus 55 Ländern akkreditierten sich zur ILA 2014. Veranstalter der ILA sind der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V. (BDLI) sowie die Messe Berlin GmbH.
Dietmar Schrick, Hauptgeschäftsführer des BDLI: „Die ILA hat in diesem Jahr in ihrer 105-jährigen Geschichte die zweithöchste Messebeteiligung erzielt. Erneut hat die ILA ihren Platz im Wettbewerb der wichtigsten internationalen Aerospace-Messen behauptet: Mit ihrem Konzept greift sie zielgerichtet die Trends und Schwerpunktthemen unserer High-Tech-Branche auf. Besonders bewährt hat sich die ILA in den hinter uns liegenden Tagen als Dialogplattform für Entscheidungsträger und Fachleute aus Industrie, Politik, Militär, Wissenschaft und Forschung – aus dem In- und Ausland. Mehr als 1.200 Aussteller aus 40 Nationen haben ihr Leistungsspektrum der Fachwelt und der interessierten Öffentlichkeit vorgeführt. Ein weiterer Anlass zur Freude ist die sehr gute Rückmeldung der Aussteller und Fachbesucher.“
Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: „Die ILA hat sich mit innovativen Produkten als Leistungsschau der nationalen und internationalen Luft- und Raumfahrtindustrie präsentiert. Zu diesem Erfolg entscheidend beigetragen hat die optimale Infrastruktur des Berlin ExpoCenterAirport, die luftfahrt-affine Veranstaltungen auf höchstem Niveau ermöglicht. Die Berlin Air Show hat auch in diesem Jahr einem begeisterten Publikum die ganze Faszination der Luft- und Raumfahrt mit all ihren Facetten erlebbar gemacht. Nicht zuletzt die Ausstrahlung der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg und das jahrelange Veranstaltungs-Know how der Messe Berlin machen die ILA zu einem der weltweit effizientesten Branchentreffen.“
300 Fluggeräte aller Größen, Kategorien und Epochen
Rund 300 Fluggeräte wurden im Verlauf der Messe am Boden und in der Luft präsentiert. Dazu zählten die „Riesen der Lüfte“ wie der Airbus A380, die Boeing 747-8, der Airbus A350 XWB, der auf einer europäischen Luftfahrtmesse erstmals am Boden präsentiert wurde, der modernste europäische Militärtransporter A400M sowie die Antonov An-124, das größte in Serie gebaute Transportflugzeug der Welt. Airbus Group stellte sein voll elektrisches, experimentelles Demonstrationsflugzeug, den zweisitzigen E-Fan, zum ersten Mal dem deutschen Publikum vor. Mit der Patrouille Suisse (7 Northrop F-5E Tiger II) sowie der Deutschlandpremiere des Breitling Jet Teams (8 L-39C Albatros) standen zwei international renommierte Staffeln an den Publikumstagen auf dem Programm. Solovorführungen unterschiedlichster Kampfflugzeugmuster, darunter Eurofighter, F-16, MiG 29 und GRIPEN, die Fähigkeitsdarstellung „Willfire“ der Bundeswehr bis hin zu Klassikern der Luftfahrtgeschichte wie eine Noratlas zogen die Zuschauer in ihren Bann.
Ökoeffizientes Fliegen
Die ILA bestätigt erneut ihren herausragenden Platz bei der Präsentation von Innovation und bei der Vorstellung neuer technologischer Konzepte für die zivile Luftfahrt mit dem Ziel, den weltweit stetig wachsenden Luftverkehr nachhaltig zu entwickeln bei gleichzeitiger Reduzierung von Emissionen und Lärm: Augenfälligstes Exponat war der Großraum-Langstreckenflieger Airbus A350 XWB. Er bietet mehr als 25 Prozent Gewichts- und Spriteinsparung, besteht weitgehend aus Kohlefaserwerkstoffen und ist extrem leise. Von MTU-Aero Engines wurde die Getriebefan-Technologie präsentiert, die mit ihren Kraftstoffeinsparungen von ca. 15 Prozent und Lärmminderungen um 50 Prozent einen neuen Standard setzt. Rolls-Royce berichtete auf der ILA über sein UltraFan-Triebwerkspro-jekt, das 2025 auf den Markt kommen und den Treibstoffverbrauch gegenüber den aktuellen Großraumjet-Turbinen um 25 Prozent senken soll. Mit Rolls-Royce zeigte Airbus die Konzeptstudie E-Thrust: ein Regionalflugzeug, das 90 Passagiere mit Hybridantrieb befördern soll. Wenn der Prototyp erstmals abhebt, wird er von SARISTU profitieren, einem verformbaren Flügel, an dem die Fraunhofer-Gesellschaft forscht. Die Landeklappen sollen sich künftig im Flug den Strömungsverhältnissen anpassen und so stets die optimale Aerodynamik bereitstellen.
Auch bot die ILA eine wichtige Plattform zur Entwicklung alternativer Kraftstoffe auf dem ILA-Gemeinschaftsstand „Alternative Flugkraftstoffe“. Erstmalig fand eine Kooperation statt zwischen der ILA und dem jährlichen Ministertreffen des Internationalen Transportforums bei der OECD, das parallel zur ILA in Leipzig ausgerichtet wird. Hochrangige Entscheidungsträger aus Luftverkehrspolitik und Administration verschafften sich einen „hands on“-Eindruck, der ihnen hilft, den regulatorischen Rahmen für einen Luftverkehr zu setzen, der bei fortgesetztem Wachstum immer weniger CO2 und Lärm emittiert.
Präsentation des ILA-Partnerlands Türkei
Die Republik Türkei war das offizielle Partnerland der ILA 2014. Das Land an der Schnittstelle Europa-Asien stellte sich als attraktiver, aufstrebender Markt für Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie mit einem umfassenden zivilen und militärischen Auftritt vor. Turkish Aerospace Industries (TAI), ROKETSAN, HAVELSAN, TUBITAK – das Forschungsinstitut für Raumfahrttechnologien, TURKISH AIRLINES (THY), FIGES Engineering und Defence and Aviation Cluster (OSSA) sowie die Aerospace Clustering Association zeigten die beeindruckende industrielle Kompetenz und die herausragende Forschungs- und Entwicklungsleistung dieser türkischen Branche.
ILA-Zielgruppen bilanzieren erfolgreichen Messeverlauf
Nach der Analyse eines unabhängigen Marktforschungsinstituts gaben die Aussteller, die Fachbesucher und das Publikum in hohem Maße positive Wertungen ihrer Messeteilnahme ab. Über 87 Prozent der Aussteller äußerten sich zufrieden über den ILA-Verlauf. Als Zielsetzung ihrer Messeteilnahme nannten sie die „Darstellung des Unternehmens“, das „Gewinnen neuer Kunden“, die „Pflege von Kundenbeziehungen“ sowie die „Information des Fachpublikums“. Etwa zwei Drittel werteten das geschäftliche Ergebnis ihrer Messebeteiligung positiv, darüber hinaus rechnen 70 Prozent der Aussteller mit einem sehr guten bis zufriedenstellenden Nachmessegeschäft. Bereits zum Zeitpunkt der Befragung gaben über 83 Prozent der Aussteller an, sich an der nächsten ILA wieder beteiligen zu wollen.
Mehr als 95 Prozent der Fachbesucher gaben ein positives Gesamturteil von der ILA 2014 ab. Sie repräsentierten die zivile Luftfahrt, Verteidigung und Sicherheit, Raumfahrt sowie Forschung und Entwicklung. Sie wollten in erster Linie Flugvorführungen sehen, sich einen Marktüberblick über das Produktangebot verschaffen, neue Geschäftskontakte herstellen und sich beruflich fortbilden. Die meisten ausländischen Fachbesucher reisten aus europäischen Ländern nach Berlin, gefolgt von Branchenvertretern aus Nordamerika sowie Süd-, Ost- und Zentral-Asien. Etwa 80 Prozent würden ihren Kollegen oder Geschäftspartnern den Besuch der ILA empfehlen. Das Angebotsspektrum der Messe werteten drei Viertel der Fachbesucher mit sehr gut bis zufriedenstellend. Insgesamt beurteilten 88 Prozent der Fachbesucher das geschäftliche Ergebnis ihrer Messebeteiligung mit sehr gut bis zufriedenstellend.
Über 90 Prozent der Privatbesucher äußerten sich begeistert über das Angebot der ILA 2014 in den Messehallen, auf dem Freigelände und vor allem in der Luft. Mit Beginn der Publikumstage strömten Zehntausende Messegäste auf das ILA-Gelände. Die Privatbesucher interessierten sich neben der Air Show vor allem für einzelne Messeschwerpunkte wie die Raumfahrt, die Bundeswehrbeteiligung sowie den Hubschrauberbereich. Mit entsprechend hohen Werten von über 90 Prozent fallen bei den Privatbesuchern die Empfehlungsbereitschaft sowie die Wiederbesuchsabsicht der ILA aus.
Starke wirtschaftliche Impulse für die Hauptstadtregion
Durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller generierte die ILA 2014 einen Kaufkraftzufluss von etwa 190 Millionen Euro für die Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg. Umgerechnet auf die Beschäftigungssituation ergibt sich durch die ILA für die Dauer von zwei Jahren ein Effekt von 2.200 Arbeitsplätzen, die erhalten oder geschaffen werden.
Die nächste ILA findet vom 31. Mai bis 5. Juni 2016 auf dem Berlin ExpoCenter Airport statt.